„Im Sommer 2019 ist auf Initiative der Süddeutschen Zeitung und mit Unterstützung zahlreicher Medienanbieter unter dem Titel „Journalismus macht Schule“ ein Medienbildungsprojekt in Berlin und Brandenburg gestartet: Journalist*innen von regionalen und überregionalen Medien sprechen an Schulen in sog. Werkstattgesprächen über Journalismus und gehen dabei auch in den Dialog zu aktuellen Themen wie Fake News oder auch dem Vorwurf „Lügenpresse“. Die Schüler*innen erfahren wie Journalist*innen arbeiten, dabei auch mal Fehler machen, und wieso die Medien eine wichtige Säule der Demokratie sind. Das Projekt zeichnet sich dabei vor allem dadurch aus, dass die Journalist*innen sehr persönlich, transparent und damit authentisch von ihrer Arbeit berichten und dies in der Regel ehrenamtlich in ihrer Freizeit.“
(https://www.mabb.de/journalismusmachtschule/journalismus-macht-schule)
Das konnte der Grundkurs 11/Deutsch am 03.05.24 live erleben – zu Gast war die Journalistin, freie Dozentin und Digital-Coach(in?) Kerstin Butenhoff aus Berlin. In lockerer Art und Sprache („Hochdeutsch am frühen Morgen…nicht mit mir“) berichtete die Journalistin von ihrer Arbeit, die überrascher Weise oft nicht spektakulär und aufregend, sondern ganz nüchtern und bodenständig ist. Was es braucht, um Journalist*in werden zu können? In jedem Fall ein Gefühl fürs Schreiben, Neugier, Selbstbewusstsein, ein dickes Fell und Geduld. Gerade wenn’s doch ‘mal eine Schreibblockade gibt oder der Artikel nicht den Erwartungen der Redakteur*in entspricht…oder die Kreativität, ein trockenes Thema attraktiv erscheinen zu lassen, auf sich warten lässt.
In jedem Fall braucht es den Blick für die Wahrheit. Wann sind Fakten glaubwürdig – wann sind es Fake-News? Welcher Quelle schenkt man Vertrauen – welche Urheber sind auf Spekulationen und Stimmenfang aus? Wo ist die Grenze und wie unterscheidet man zwischen Fake und Verschwörung, Fälschung und Fakten, Tatsachen und Realität? Welches Bild hat ein Fotograf aufgenommen – welches hat eine KI produziert oder bearbeitet?
Auch gestandene Journalist*innen wie Kerstin Butenhoff fordert dieses Thema täglich aufs Neue heraus, auch wenn der geschulte Blick sicherer die Täuschung entlarvt als der unsere. Aber es gibt Hilfsmittel – und hier gab’s einen umfassenden Einblick in Tools und Websites zur Entlarvung manipulativer Strategien. Auch unsere Schüler*innen konnten einige hilfreiche Kompetenzen präsentieren, wie sie Fake News identifizieren und ernteten dafür ehrlich anerkennende Worte der Journalistin!
Fazit: Unterricht mal anders – lebensnah, echt, kommunikativ und ertragreich – mehr davon!